Ich hatte 25 letzte Sommer beim letzten Treffen des Silent Bookclubs dabei, wo wir uns gegenseitig Buchtipps geben und gemeinsam lesen. Ich habe es dort vorgestellt und direkt darin gelesen – und was soll ich sagen? Es hat mich von den ersten Seiten an gepackt.
Zum Buch:
Am Küchentisch eines alten Bauernhauses treffen zwei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Erzähler dieser Geschichte führt ein gehetztes Leben, das er als endlose To-do-Liste empfindet; Karl hingegen sortiert Tag für Tag Kartoffeln – und denkt nach. Als Karl seinen Gast mit der Tatsache konfrontiert, dass ihm noch ungefähr 25 Sommer bleiben, beginnen beide ein Gespräch über die großen Fragen des Lebens: Warum verbringen wir so viel Zeit mit unserer Arbeit anstatt mit den Menschen und Dingen, die uns wirklich wichtig sind? Woher nehmen wir den Mut, unsere eigenen Träume zu verwirklichen? Und warum beginnt das richtige Leben oft erst, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben?
Ullstein Verlag
Die Figuren:
Die beiden Hauptfiguren sind unglaublich authentisch gezeichnet. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen wirkten auf mich so echt und greifbar, dass ich das Gefühl hatte, sie zu kennen. Besonders beeindruckt haben mich die Dialoge – so lebendig, so klug und zugleich so emotional, dass sie mich regelrecht mitgerissen haben.
Die Sprache:
Die Sprache des Romans ist bildlich, fast poetisch – und an vielen Stellen auch philosophisch. Es ist eines dieser Bücher, die einen nicht nur eine Geschichte lesen lassen, sondern die zum Nachdenken anregen. Ich habe mich in vielen Momenten gespiegelt gefühlt und wurde emotional tief berührt.
…Dann stellte Mohamed den beiden vier wohlüberlegte Fragen anstatt eine schnelle Antwort zu geben.
Erstens: Gibt es dir Liebe und Frieden?
Zweitens: Gibt es dir Lebensfreude und Energie?
Drittens: Gibt es dir Freiheit und Selbstbestimmung?
Viertens: Gibt es dir Ruhe und Halt?
» Das waren für Mohamed die Kernelemente des Lebens, die er sich immer vor Augen führte, bevor er in eine neue Richtung aufbrach…«
Mein Fazit:
25 letzte Sommer hat mich gefesselt wie lange kein Buch mehr. Es war intensiv, emotional und hat mich an vielen Stellen nachdenklich zurückgelassen. Ein Buch, das bleibt – im Herzen und im Kopf.
Der Autor:
Stephan Schäfer, geboren 1974 in Witten, war viele Jahre als Journalist, Chefredakteur und Vorstand tätig. Sein Roman 25 letzte Sommer stand über 30 Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und inspirierte ihn zu weiteren Büchern der Reihe Das Buch, das bleibt: 100 Fragen an meine Mutter, 100 Fragen an meinen Vater sowie 100 Fragen an mich. Mit seiner Familie lebt er in Hamburg und an der Schlei.