Mascha Kaléko: „Sei klug und halte dich an Wunder“

Eigentlich war ich auf der Suche nach einer neuen Ausgabe von Rilke, als mir Sei klug und halte dich an Wunder von Mascha Kaléko in die Hände fiel. Der Titel hat mich sofort berührt – und ich wusste, dass ich diesen Lyrikband mitnehmen muss. So trat Kalékos Poesie ganz still in mein Leben und hat mich seither begleitet.

Zum Buch:

Sei klug und halte dich an Wunder ist ein ausgewählter Band mit Gedichten und Gedanken von Mascha Kaléko. Die Dichterin, die in den 1920er und 1930er Jahren in Berlin lebte und später ins Exil musste, wird oft als Stimme einer ganzen Generation bezeichnet. Ihre Lyrik erzählt von Liebe und Verlust, vom Alltäglichen, von Sehnsucht und vom Mut, das Kleine im Großen zu sehen.

Dieses Bändchen versammelt Mascha Kalékos lebenskluge Gedanken zu den großen menschlichen Themen. Ihr eigenes von Schicksalsschlägen geprägtes Leben lässt die Autorin aus einem enormen Fundus schöpfen. Treffsicher und realistisch, ironisch und gewitzt schreibt die große Lyrikerin gegen den Alltag an: Eine wunderbare Lektüre, die amüsiert, Mut macht und zum Nachdenken einlädt.

Dtv Verlag


Sprache:
Mascha Kalékos Sprache ist besonders. Die Gedichte sind oft kurz, aber voller Kraft. Reime und Rhythmus wirken nie bemüht, sondern leicht, fast selbstverständlich. Ihre Texte wechseln zwischen Gedankenspielen und klaren, prägnanten Sätzen. Gerade diese Mischung aus Kürze und Tiefe macht ihre Lyrik so eindringlich – viele Zeilen hallen lange nach, weil sie mit wenigen Worten so viel sagen.

Fazit:
Sei klug und halte dich an Wunder ist ein Buch für Menschen, die Poesie lieben, die ins Herz trifft. Für alle, die leise Gedanken und große Wahrheiten suchen. Ein Band, den ich immer wieder zur Hand nehme – und immer wieder Neues darin entdecke.

Über die Autorin:

Mascha Kaléko (1907–1975) war eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. In den Zwanzigerjahren fand sie in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés und veröffentlichte erste Gedichte in Zeitungen. 1933 gelang ihr mit dem Lyrischen Stenogrammheft der Durchbruch. 1938 emigrierte sie in die USA, 1959 folgte der Umzug nach Israel. Ihre Werke stehen in einer Reihe mit denen von Lyrikerinnen wie Sarah Kirsch, Hilde Domin, Marie Luise Kaschnitz, Nelly Sachs und Else Lasker-Schüler.